Agroforst

Für mich ist die Agroforstwirtschaft ein Multitalent: Lebensmittellieferant, Klimaschützer und Blickfang

Jan

Über Agroforst

Was ist das eigentlich?

Ein Agroforstsystem verbindet die Nutzung von einjährigen Kulturen, wie z.B. Getreide- oder Mais oder auch Grünland mit dem Anbau von Gehölzkulturen wie etwa Obst-, Energie-, Wertgehölzen oder auch Hecken auf der gleichen Fläche.

Im November 2022 haben wir ein Agroforstsystem mit Apfelbäumen auf unserem Acker in Steinfurt bei Münster angelegt. Bei der Pflanzung der 450 Baum-Setzlinge haben uns freiwillige HelferInnen aus der Umgebung unterstützt. Welche Aktionen wir weiterhin planen, kommunizieren wir hier.

Was versprechen wir uns davon?

Weniger Erosion

Die Bäume bieten Windschutz und vermindern damit das Risiko für Winderosion. Gleichzeitig sinkt die Verdunstungsrate im Sommer, sodass die Ackerkulturen weniger Hitzestress haben.

Symbiotische Effekte

Die Produktivität bezogen auf den Gesamtertrag von Äpfeln und Getreide/Mais kann höher sein, als würden Äpfel und Getreide getrennt voneinander angepflanzt.

Gesundes Ökosystem

Die Baumstreifen steigern die Biodiversität und Artenvielfalt auf der Fläche. Wildblumen im Baumstreifen begünstigen Nützlinge und der Bedarf an Pflanzschutzmitteln im Acker sinkt. Das untersuchen wir zusammen mit dem Agroforst-Monitoring Projekt der Uni Münster.

Luft- und Bodenqualität

Die Kohlenstoffbindung auf der Fläche wird gegenüber einer reinen Ackernutzung deutlich erhöht. Gleichzeitig bauen wir mehr Humus im Boden auf.

Reichhaltige Böden

Die Nährstoffauswaschung wird verringert, da die Baumwurzeln auch noch an Nährstoffe herankommen, die in tiefere Schichten verlagert wurden.

Zusammengefasst:

Die Agroforstwirtschaft bietet Lösungen für die dringenden Probleme unserer Zeit: Klimawandel, Artensterben, Biodiversitätsverlust, Wunsch nach Produktionssicherheit, Beitrag zur regionalen Ernährung sowie Wertschöpfung für den ländlichen Raum.

Wie sieht unser Agroforstsystem aus?

Das Agroforstsystem haben wir vor unseren Hoftüren auf einer 10 ha großen Fläche angelegt. Dort wechselt sich ein 3 m breiter Baumstreifen mit einem 30 m breiten Ackerstreifen ab. Insgesamt wurden 15 Baumreihen mit 450 Bäumen angelegt. Als Baumkultur haben wir vor allem Apfelbäume mit einem Pflanzabstand zwischen 3,5 m und 5 m gepflanzt. In den Ackerstreifen wird ganz normal weitergeackert, während schon bald an den Bäumen die Äpfel hängen.

Bezüglich der Äpfel haben wir uns für alte Sorten entschieden, die in den meisten Supermärkten nicht zu kriegen sind.

Unsere freiwilligen Helfer pflanzen die Bäume für das neue Agroforst-System.
Unser frisch gepflanztes Agroforst-System.

Warum alte Apfelsorten?

Weil sie verdammt lecker sind und viele der alten Apfelsorten wie z.B. Holsteiner Cox, Alkmene oder Jakob Fischer wesentlich robuster gegenüber Krankheiten sind als die modernen Sorten. Wir möchten in diesem Projekt zeigen, dass man Äpfel auch ohne den Einsatz von Kupfer und Schwefel (bio) oder den Einsatz von chemisch-syntehtischen Pflanzenschutzmitteln erzeugen kann.

Ein robuster Alkmene-Apfel.
Der Verkauf von Äpfeln startet 2025 – 2026.

Wann und wo wird es die ersten Äpfel zu kaufen geben?

Planmäßig rechnen wir in 3 – 4 Jahren mit der ersten richtigen Apfelernte, also im Jahre 2025 – 2026. Wir halten euch darüber auf dem Laufenden 😉

Neben dem Verkauf am Hof (möglicherweise über den Hofladen) sind wir auf der Suche nach Abnehmern unserer Agroforst-Äpfel. Solltet Ihr Interesse haben, meldet euch gerne bei uns.

Wer unterstützt uns dabei?

LEADER Region Steinfurter Land

Das Projekt wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ vom Bund, vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Kreis Steinfurt mitfinanziert.

Logos der Unterstützer von links nach rechts: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes NRW, Kreis Steinfurt, LEADER Region Steinfurter Land
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