Ein Dritter Ort in Dumte

Dritte Orte

Was ist ein Dritter Ort?

Der Begriff „Dritter Ort“ kommt aus der Soziologie. Während es sich bei dem Ersten und Zweiten Ort um das Zuhause und die Arbeitsstelle handelt, ist der Dritte Ort ein Platz des Zusammentreffens und der Vielfalt außerhalb von Heim und Arbeit. Inhaltlich geht es im Kern um eine Einrichtung für Kultur, Bildung und Begegnung, in der Menschen ihre Freizeit verbringen und die dazu beiträgt den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung und den nachhaltigen Betrieb solcher kulturellen Begegnungsorte seit 2019 mit dem Förderangebot „Dritte Orte“ – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“. Anfang 2024 wurde unser Projekt „Dritter Ort Familienhof Große-Kleimann“ für die erste Förderphase ausgewählt und erhält nun eine Landesunterstützung, um ein tragfähiges Konzept zu entwickeln.

Wie stellen wir uns unseren Dritten Ort vor?

Was genau im Dritten Ort stattfinden wird, daran arbeiten wir gerade gemeinsam mit vielen Menschen. Denkbar sind Angebote und Nutzungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Begegnung. Das Profil und Programm des Dritten Ortes hängt davon ab, wer mitmacht und sich engagiert. Mögliche Nutzungen sind:

Kultur

Kunst, Lesungen, Musik, Theater, Tanz, Spieleabende, Workshops, Diskussionsrunden, Ausstellungen

Bildung

Grünes Klassenzimmer, Seminare, Lehrpfad zu (aufbauender) Landwirtschaft und Agroforst

Begegnung

Café als Begegnungsort, Spielplatz, Gemeinsamer Anbau von Obst & Gemüse, Koch- und Backkurse

Zusammengefasst:

Unser Dritter Ort soll ein Ankerpunkt für kulturelle Vielfalt sein und haupt- sowie ehrenamtliche Strukturen zur Mitarbeit schaffen

Warum, Wo, Wie und was überhaupt?

Warum? Nachdem wir (Jan & Inga Große-Kleimann) im Sommer 2022 auf den Hof gezogen waren, pflanzten wir im November ein Agroforst-System auf einer 10 ha Fläche direkt neben dem alten Hofladen. Die Pflanzerei von über 450 Bäumen leisteten wir mit der Hilfe von über 60 freiwilligen Teilnehmer*innen. Zusammen arbeiten, sich austauschen und abends am Feuer zusammen kommen – wir kamen auf den Geschmack. Seitdem hatten wir in unregelmäßigen Abständen Aktionen am Hof: Mehrere Pflanz-Workshops, Baumschnittseminare, kleine Konzerte, eine Podiumsdiskussion und unser stetiger Besucher das Agroforst-Monitoring. Immer häufiger hörten wir von Personen, die auf unseren Hof kamen: „Es ist so toll etwas zusammen zu schaffen.“ Im Herbst 2023 erzählten zwei Personen des jetzigen Kernteams von dem Dritten Orte Projekt und gemeinsam bewarben wir uns wie 120 andere auf eine Finanzierung. Verhalten optimistisch machten wir weiter und waren außer uns vor Begeisterung als wir im Januar 2024 die Zusage erhielten!

Wo? Im ehemaligen Hofladen des Erdbeer- und Spargelhof Große-Kleimann gegenüber vom Familienhof Große-Kleimann in der Bauernschaft Dumte in Steinfurt-Borghorst.

Wie und Was? Mit unserer Bewerbung haben wir und 27 andere Dritte Orte in NRW den Zuschlag für die erste Förderphase erhalten. In der ersten einjährigen Förderphase geht es ausschließlich um das Erstellen eines Konzepts. Es beinhaltet eine finanzielle Beteiligung des Ministeriums an Kosten für Veranstaltungen, Architekten und allem, was ein so großes Projekt mit sich bringt.

Das aktuelle Kernteam: Hinten v.l.: Nina Nolte, Forschungstransfer Universität Münster, Julia Binder, Agroforst Monitoring Universität Münster. Vorne v.l.: Michael Führs, Prozessbegleitung projaegt GmbH, Jan und Inga Große-Kleimann vom Familienhof Große-Kleimann

Sei dabei und gestalte mit!

Aktuell sind wir ein kleines Kernteam aus vier ehrenamtlich wirkenden Personen und einer Projektbegleitung aus dem Büro projaegt gmbh. Da das Projekt auch davon lebt, dass es von vielen Schultern getragen wird, sind wir immer auf der Suche nach Mitwirkenden. Bisher haben zwei Treffen stattgefunden, bei denen sich Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen eingebracht haben. Von der Grundschule Dumte, über die Musikfabrik Steinfurt e.V., der Familienbildungsstätte Steinfurt (FBS), den Obstrettern, dem freien Künstlerkollektiv aus Münster bis hin zum Unverpacktladen Hülle&Fülle waren viele dabei. Doch auch Privatpersonen, die sich einbringen und mit anpacken möchten sind herzlich willkommen. Im Laufe des Konzeptjahres wird sich herausstellen, wer das Projekt langfristig begleiten möchten. So ist diese Phase nicht nur für den Ort, sondern auch für die Menschen ein Testlauf, um herauszufinden, wie sehr man sich einbringen will und kann. Aber in erster Linie geht es darum, zusammen etwas zu (er-)schaffen und ob es bei einer einmaligen Teilnahme an einem Orga-Treffen bleibt oder sich eine langfristige Partizipation entwickelt, ist jedem selber überlassen. Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne bei uns:

Wer unterstützt uns dabei?

Der Dritte Ort am Familienhof Große-Kleimann ist Teil des Projektes „Dritte Orte“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW.

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